Frostherz Aktiv
Anzahl der Beiträge : 184 Anmeldedatum : 09.02.14 Alter : 24 Ort : In einem Paralleluniversum, wo ich mit mir selbst auf einem fliegenden Tisch Karten spiele und Tee trinke. Alles natürlich in Taucheranzug. Ist doch klar.
| Thema: Kurzgeschichten Sa Feb 15, 2014 10:51 pm | |
| Eine Kurzgeschichte meinerseits zum Thema Warrior Cats: - Tod des einsamen Kriegers:
Es traf ihn wie der Schlag. Wasser leckte über seinen grauen Pelz, der dadurch schon aufgeweicht war. Blut strömte aus der Kehle. Die Kälte hielt ihn eng umschlungen und wollte ihn nicht frei geben. Alles nur wegen dieser Kätzin! Wut staute sich in ihm auf. Sein Herz war am Rande des Wahnsinns, einen Moment dem Guten, einen dem Bösen gestimmt. Die Grenze zwischen schwarz und weiß war verwischt. Die Nässe war schon fast nicht mehr auszuhalten, er hatte das Gefühl, selbst seine Knochen wären nicht mehr trocken. Sein Verstand spielte Szenen aus seinem Leben ab. Aus dem, das er einmal hatte. Er sah sie wieder vor sich, der traurige Blick ihrer grünen Augen, die funkelten wie frischer Tau auf einem Blatt in der aufgehenden Morgensonne. Sah das Fell, leuchtend rot und züngelnd wie das Feuer, ihre Haltung die alles andere als das verriet was sie dachte, oder fühlte. Vom ersten Moment an fühlte er sich ihr hingezogen, nichts konnte ihn abhalten. Seine Angebetete war für ihren Mut, die Ausdauer und alles bekannt, doch tief in ihrem inneren war es aus mit der impulsiven Kätzin. Sie war verletzlich, das wusste er. Er fühlte das geschmeidige Fell auf dem seinigen, die sanften Worte ihrer sinnlichen Stimme, die Zärtlichkeiten versprachen und sein Ohr umschmeichelten. Er erinnerte sich, sie sie innig umschlungen an kalten Abenden da gesessen waren, nur um sich in der kühlen Nachtluft am Anblick der hell leuchtenden, Kraft spendenden Sterne zu ergötzen. Doch die Sterne gingen, sowie die Sonne kam, wie auch sie ging. Ihre Worte die sie sagte, zum Schluss, waren kühl und distanziert, nichts erinnerte mehr an die Kätzin, die ihm einst ein warmes Gefühl gegeben hatte. Die Sätze waren klar, deutlich und unmissverständlich, dennoch hoffte er inständig, sie habe sich vertan und sich für ihn entschieden. Doch sein leichtsinniges Herz war zerbrochen, entzwei, wie ein Ast der knackt und bricht, wenn man darauf tritt. Genau, sie hatte auf seinen Gefühlen herumgetrampelt wie ein Krieger auf den Wunden seines Gegners. War er ihr so fremd geworden? Er versuchte aufzustehen und ein Kribbeln ging durch seinen Körper. Die blauen Augen blickten suchend den Wald ab und fanden schließlich eine Gestalt. Schwarz, strahlend grüne Augen, wie Tau auf einem Blatt in der aufgehenden Sonne. Unter ihr, ein gekrümmter grauer Körper mit der Musterung wie es seine war. Entsetzt stellte er fest, das er selbst nun durchscheinend war, wie vom Mondlicht angestrahlte Spinnweben. Sterne glitzerten in seinem Pelz. Die Gestalt verschwand. Sehnsüchtig blickte er ihr nach. Wenn doch alles anders gekommen wäre! Sie würde seine Tochter sein, nicht die seines Rivalen. Er hatte alles getan um die Gunst ihres Herzens zu bekommen, doch ER tat nur was nötig war. Es störte seine.... Rose nicht. Er beobachtete jeden Tag wie die beiden eng aneinandergepresst da lagen und Zärtlichkeiten austauschten. Der Schmerz war unerträglich, zu sehen, das ER haben konnte, was ihm verwehrt geblieben war. Ihre wunderschöne Figur ließ ihn wahnsinnig werden. Um die Qual seines Herzens zu verstärken, so schien es ihm, ließ ihr Vater ihren Sohn zu seinem Schüler werden. Jeden einzelnen Tag fragte er sich unerbittlich, wieso. Wieso war sie ihm gegenüber verschlossen und kalt? Jedes mal, wenn er ihren Sohn sah, verbarg er den Stolz und die Angst. Angst. Etwas was er nicht empfinden sollte. Natürlich waren Trauer und Wut auch da, doch die Angst übertrumpfte beide. Die Angst es könnte erneut geschehen, die Angst, wie er es aushalten würde, auch nur einen weiteren Tag mit dem höllischen Seelenqualen zu überleben und sich seiner Gefühle zu entwinden. Vor seinen Augen sah er wieder etwas, innen in sich, eine Erinnerung, ein Gefühl, eine Empfindung. Feuer. Ihr feiner, roter Pelz umschlungen von züngelnden Flammen, die sie zu fressen drohten. Ihr Anblick war immer noch göttlich, ihre Panik amüsant und die aufgerissenen Augen voller Angst und Sorge. Die drei jungen Katzen gefangen drinnen, im Bau. Still schickte er eine Entschuldigung und bat um Vergebung. Er verhinderte alles, doch ihr Geständnis war verblüffend. Ihre Art, wie sie ihre Kinder verleumdete, wie sie kühl starrte. Er war fasziniert, doch getrieben von Hass und inbrünstiger Wut. Er war entschlossen ihr alles zu nehmen was ihr lieb war und nichts zurückzulassen. Doch eine war wohl anderer Meinung. Das war auch der Grund, weshalb er, sein Körper, in den Fluss gespült wurde, mit einer tödlichen Wunde. Doch jetzt, wo er es realisierte, lachte er. Er lachte laut, er lachte lange und er lachte falsch. Tot - das war er schon lange. Innerlich, da wo das Herz war, war nur ein dunkler Fleck, sein gesamtes Handeln durchtrieben durch dem Schmerz. Niemand hätte verschont werden sollen. Doch an sich hatte er nicht gedacht. Bedeutete es das? Das er ihr doch noch wichtig war und deshalb sterben musste? Die Zeit hatte er längst vergessen, in ihm Leere und nichts weiter. Ein glitzern der Sterne begrüßte ihn. Er ging darauf zu, war verzaubert von dem Anblick und vergaß zum ersten Mal seit Monden ihr Gesicht, die Qual und die Trauer. Die Sterne tanzten um ihn herum, tanzten nur für ihn. Sie kamen persönlich um ihn zu sich zu holen. In der Ferne hörte er eine Stimme, die immer lauter wurde. Sie war bekannt, geliebt und nie vergessen. Strahlend lief er in das Licht und es umhüllte ihn. Die letzte Worte die er hörte als er auf der Erde war, waren wie folgt: "Willkommen, mein Sohn! Willkommen Aschenpelz...."
Wer hats geahnt?
- Dunkle Gasse:
Kya sah sich um. Überall vor den Fenstern und Türen standen Kürbisse und hingen kleine Gespenster. Kinder, große und kleine gingen in 'gruseligen' Kostümen umher. Was war den in die Bewohner gefahren? Stimmt ja, es ist ja heute Halloween! Kyas Augen huschten nervös hin und her. Jederzeit konnte eines dieser nervigen Kinder auftauchen und ihren Plan durchkreuzen. Sie hasste Kinder. Und an Halloween sind sie besonders schlimm. In der dunklen Seitengasse aus der sie eben kam Drang ein knirschendes Geräusch an ihr Ohr. Sofort schnellte ihre Hand an ihre Hüfte, wo ein ganzes Waffenareal hing. Ohne zu Zögern ertastete die junge Frau ihr Schwert. Es war ein Katana. Sie hatte es einst von einem Attentäter in Japan gestohlen. Mit der Zeit lernte sie sich selbst damit umzugehen. Wahrscheinlich kämpfte Kya nicht wie ein Samurai, aber es war effektiv. Mit langen Schritten ging sie den Weg zurück, den sie gekommen war. Ihre Finger schlossen sich um den Griff des Katanas und zogen es mit einem leisen Geräusch schwungvoll aus der Schwertscheide. In ihrer Linken hatte sie eine Desert Eagle. Kya kam zu einer Ecke und blieb stehen. Das hier lief aus dem Ruder. Aber komplett. Sie sollte einfach nur ihren Auftrag ausführen. Sie hatte nicht mit Komplikationen gerechnet. Mit geschickten Fingern steckte sie ein Magazin in ihre Waffe und entlud sie. Dann, ruckartig, drehte sie sich um und stürmte um die Ecke. Zeugen, die konnte Kya nicht gebrauchen. Doch das einzige was sie sah, als sie in eine Sackgasse kam, war erstmal nur Mülltonnen. In der Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen und hier, zwischen stillen Häusern in einer abgewrackten Gegend standen noch nicht einmal Laternen da, deren fahles Licht die Straße erleuchten könnte. Wieder ein Knirschen. Dicht an die Hauswand gepresste fuhr ihr Kopf herum. In der Einöde drang kein Geräusch mehr hervor. Durch die Stille hörte sie ein pochendes Laut. Ihr eigenes Herz. Schlug es so laut? Fast hätte sie schon wieder kehrt gemacht, da schepperte es laut, Blitzschnell rannte Kya zu den Müllkontainern. Irgendjemand, oder irgendetwas darin bewegte sich. Sie verharrte. Eine Sekunde. Dann zwei. Nichts rührte sich. Langsam wurde Kya unwohl. Das ganze gefiel ihr ganz und gar nicht. War es nicht schon in der normalen Arbeitswelt schwer genug einen vernünftigen Auftrag zu bekommen? Mussten es dann auch noch Auftragskiller so schwer haben? In dem Moment, in dem sie nicht aufpasste, sprang ihr etwas Schwarzes entgegen. Kya schrie kurz auf und Schnitt mit der Katana durch die Luft. Ein gequälter Aufschrei zauberte ein boshaftes Lächeln auf Kyas Mund. Sie steckte das Katana zurück in die Scheide und ließ diese unter ihrem Mantel verschwinden. Als das schwarze Etwas auf dem Boden landete, beachtete die Frau es nicht weiter. Sie stieß den Kadaver mit ihrem Fuß an. Eindeutig: diese Katze war tot.
Selber Schuld, das blöde Viech!, dachte sie grimmig und wollte sich umdrehen. Doch in diesem Moment sah sie ihn vor sich. Ein blasses, beinahe weißes Gesicht. Wirres, grau meliertes Haar, dass in ungekämmten Strähnen hinunterging und die hohen Wangenknochen betonte, die durch den hellen Teint knochig und hohl wirkten. Grüne, giftgrüne Augen starrten sie lüstern an. Sein ganzes Gesicht war dem Wahnsinn entstellt. Verdammt! Jetzt streckte er die sehnigen Finger nach ihr aus. Ein Angstschrei blieb ihr in der Kehle stecken. Aus Reflex wich sie zurück bis sie mit dem Rücken unsanft gegen eine Wand stieß. Ihr Hals fühlte sich an als würde ihr etwas die Luft abschnüren. Sie versuchte mit der Desert Eagle auf ihn zu Zielen doch ihr Finger schaffte es nicht den Abzug hinunter zu drücken. Angstschweiß rann ihr die Stirn hinab. Jetzt packte er Kyas Schultern. Langsam kam ihre Kraft zurück. Mit kräftigen Schlägen ihres Handrückens riss sie sich los und wollte wegrennen. Doch etwas hielt ihre Haare. Diesmal schrie sie. Laut, angstvoll und lange. Bis sich eine Hand über ihren Mund legte. Trotz ihrer Waffen fühlte sie sich schutzlos. Die Desert Eagle hatte sie irgendwann während ihrem Fluchtversuch verloren. Das Katana war außer Reichweite und den Dolch hatte sie im Stiefel stecken. Also keine Chance. Heiße Tränen rannen ihr die Wangen hinunter und sie schluchzte ununterbrochen. Sie schloss die Augen und das schwarz umhüllte sie. Sie sollte ihre Lider nie mehr öffnen.
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